Wer kennt das nicht: Man hat einen neuen Schrank gekauft, will ihn aufbauen und an der Wand befestigen und hat keinen Bohrer. Oder man hat mal wieder Appetit auf Dörrobst, will sich aber kein teures Gerät kaufen, das man nur hin und wieder mal benutzt. Hier bietet die „Leihbrary®“ eine Alternative. Gegenstände des nicht alltäglichen Gebrauchs aus den Kategorien: Werkzeug, Renovierung, Reisen, Freizeit, Küche, Garten, Feiern, und vieles mehr werden verliehen. Ausleihen statt neu kaufen ist das Konzept des Sozialunternehmens. Platz, Geld und Ressourcen sparen und damit nachhaltiges Handeln zu fördern ist die Motivation dahinter.
Das Start-up gegründet haben Nina Friese und David Krause. Die Hochschuldidaktikerin an der Hochschule Ruhr West (HRW) und der ehemalige studentische Mitarbeiter riefen im Oktober 2021 den Verein Mollys sustainable life e.V. ins Leben. Der Verein will nachhaltiges Denken und Handeln - im Sinne der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) - fördern. Der Fokus liegt auf den Zielen: weniger Ungleichheit, nachhaltiger Konsum, nachhaltige Städte und Maßnahmen zum Klimaschutz. Und der lokale Aspekt ist dem Verein wichtig. Das ist neben der Einrichtung der „Leihbrary®“ auch das Einsetzen für eine grüne Infrastruktur in der Stadt wie zum Beispiel die Errichtung von Hochbeeten oder ähnlichem.
Anfang Juni eröffnet nun die „Leihbrary®“ in dem SWB-Gebäude an der Auerstraße 23a. Schon vorher ist der Online-Shop www.leihbrary.org an den Start gegangen. Hier können die gewünschten Leihgeräte bestellt werden, im Geschäft kann man sie nach vorheriger Absprache oder zu den Öffnungszeiten abholen. Die Ausleihdauer ist regulär eine Woche, kann aber verlängert werden. Das Ausleihen ist umsonst, es wird aber je nach Wert der Ausleihe eine Pfandgebühr erhoben, die nach der Rückgabe erstattet wird. Spenden sind willkommen, denn davon finanziert sich die „Leihbrary®“.
Auch die Geräte sind fast durchweg Sachspenden. Aber Interessierte können auch während der Öffnungszeiten vorbeikommen und stöbern. Auf der Internetseite findet sich unter anderem eine Wunschliste, was der Verein noch gerne im Sortiment hätte. Da der Verein ausschließlich mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zusammenarbeitet, sind die Öffnungszeiten begrenzt.
In der „Leihbrary®“ finden zudem Bildungsangebote zu Nachhaltigkeitsthemen statt, zum Beispiel Vorträge oder Do-it-yourself-Workshops. „Waschpulver kann man schnell mit wenigen Komponenten selber machen und ist auch mit hochwertigen Zutaten nicht teurer als die fertig angebotenen Waschmittel“, erklärt Nina Friese. „Dafür weiß man, was drin ist, und verzichtet auf unnötige Chemikalien und Zusätze“. Über die Termine kann man sich auf der Internetseite informieren.