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Ein Team mit Potential

Frauenfußball findet immer mehr Anhänger. Seit dem begeisternden Spielen bei der Frauen-EM im letzten Jahr strömen auch mehr Zuschauer zu den Spielen der hochklassigen Frauenmannschaften. In den unteren Klassen ist von einem Boom aber noch nicht viel zu spüren. Seit 2011 wird bei DJK Blau-Weiß Mintard Frauenfußball gespielt. Aber es fehlt an Nachwuchs und vor allem an Nachwuchstrainern. 

Gegründet wurde die Abteilung von Torsten Eichholz. Seine drei Töchter spielten Fußball, zuerst in der E-Jugend in Velbert, zusammen mit den Jungen. Dann sollten sie zu den Mädchen wechseln, die aber deutlich älter waren. Die Idee entstand, bei BW Mintard eine Mädchenabteilung ins Leben zu rufen. „Meine Frau meinte, warum machst du das nicht selber?“, schmunzelt Eichholz. Der Vorstand gab grünes Licht, es wurde ein Inserat geschaltet, und nach kurzer Zeit standen 25 Mädchen auf dem Platz.  „Wir haben dann zwei Mannschaften gebildet, die U13 und U15“, erinnert sich der Trainer. Beide Mannschaften spielten sofort in der Kreisliga.

„Es war anfangs nicht einfach, da der Platz begrenzt war“, erzählt der in Heiligenhaus lebende Speldorfer. Teilweise hatte die Mannschaft für das Training nur Viertelplätze oder den Ascheplatz zur Verfügung. Im November 2011 erhielt BW Mintard als einer der letzten Vereine in Mülheim einen Kunstrasenplatz mit Flutlicht. Längere und bessere Nutzung des Platzes abends und im Winter entzerrte den Trainingsbetrieb, dennoch musste man zusammenrücken. Zu dem Zeitpunkt war Mintard mit 28 Mannschaften der Verein mit den meisten Mannschaften in Mülheim.
Kleinere kamen hinzu, eine U11 entstand, zusätzliche Elternteile engagierten sich beim Training. Ältere Mitspielerinnen fingen an, jüngere Mannschaften zu betreuen. Durch Personalwechsel und Herauswachsen der älteren Spielerinnen aus dem Spielbetrieb ist das Angebot im Jugendbereich in den vergangenen Jahren jedoch zusehends geschrumpft, seit dem letzten Jahr gibt es für Mädchenfußball kein Angebot mehr im Kinder- und Jugendbereich. Dabei geblieben sind noch rund 25 Spielerinnen, sie bilden die verbleibende Frauenmannschaft von BW Mintard, die seit 2015/2016 im Damenbereich spielt und die Torsten Eichholz seit 2017/2018 mit seinem Bruder André trainiert. Nicht alle der Spielerinnen wohnen noch in der Nähe, manche hat es zum Studium in andere Städte verschlagen hat. Dennoch bleiben sie dem Verein treu, kommen zweimal in der Woche zum Training und am Wochenende zu den Ligaspielen.

Die Mannschaft konnte in den letzten Jahren beachtliche Erfolge erzielen. In der Landesliga belegte sie im Mai den ersten Platz und stieg in die Verbandsliga auf. Damit spielt sie mit der Mannschaft von SV Heißen in einer Liga, Lokalduelle ständen auf dem Programm. Auch deshalb sucht Eichholz für die neue Saison noch Verstärkung. Auch im Endspiel der vergangenen Hallenstadtmeisterschaften standen die Mintarderinnen den Heißener Frauen gegenüber. Und holten im zweiten Anlauf den Titel. „Unsere Frauen haben das auch verdient, sie waren klar die bessere Mannschaft“, freut sich der Trainer. Außerdem konnten die Damen 2022 den Kreispokal gewinnen. 

Die Leistungskurve zeigte bei der Mädchen- und Frauenabteilung seit der Gründung kontinuierlich aufwärts. Die U15 ist bereits in der zweiten Saison 2012/2013 in der Niederrheingruppe Erste geworden. Ein Jahr später ist die U17 in die Niederrheinliga aufgestiegen, wo sie weitere sechs Jahre spielte. Die Damen sind nun insgesamt dreimal aufgestiegen. Corona hatte den vorzeitigen dritten Aufstieg in die Verbandsliga 2020/21 vereitelt, die Saison wurde abgebrochen, Mintard war zu dem Zeitpunkt Spitzenreiter. In diesem Jahr hat es dann geklappt. „Wenn ich sehe, dass unsere Wettbewerber drei- bis viermal in der Woche trainieren, unsere Frauen nur zweimal, dann sind wir sehr gut für den Aufwand, den wir betreiben“.

Gleich zwei Krisen haben dem Verein in den letzten drei Jahren zu schaffen gemacht: Corona und die Flutwelle im Juli 2021, die auch das Ruhrtal überschwemmte. Mintard war einer der am stärksten betroffenen Stadtteile Mülheims. Wochenlang waren die Sportanlagen nicht bespielbar, die Mannschaften pendelten zum Training nach Ratingen, Saarn oder Breitscheid. Als der Platz wieder bespielbar war, mussten sich die Vereinsmitglieder in Containern umkleiden, denn auch die Gebäude waren beschädigt, die Einrichtung zerstört. Rund acht Monate dauerte es, bis das meiste wieder hergerichtet war. Der Verein war dabei auf Spendengelder angewiesen, bis heute gab es keine Unterstützung seitens Bund oder Land. Die Bürokratie machte es dem Verein schwer, erst in diesem Frühjahr konnte ein Antrag eingereicht werden. Immer noch fehlt ein Gebäude, das neu gebaut werden muss. Der Leistung der Frauenmannschaft tat das keinen Abbruch.

Seit diesem Jahr ist die SWB Sponsor der Frauenfußballabteilung der DJK Blau Weiß Mintard. Von der finanziellen Zuwendung wird ein Trikotsatz bezahlt, außerdem soll davon eine Fahrt mit Trainingslager finanziert werden.

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