Der größte Bauabschnitt in der Eichbaumsiedlung wird voraussichtlich im August starten: Dann rollen an der Filchnerstraße die Bagger, die die Flächen für die geplanten Neubauten hinter dem Punkthochhaus vorbereiten. Hier wurden im vergangenen Jahr die Abrissarbeiten der alten Gebäuderiegeln beendet und damit die Voraussetzungen für den Neubau mehrerer Gebäude geschaffen - mit insgesamt 126 Wohnungen, davon 87 mit öffentlicher Förderung.
Vor drei Jahren gewann das Duisburger Architekturbüro Druschke und Grosser den von der SWB ausgelobten Architektenwettbewerb zur Neuentwicklung eines Teil-Bereiches der Eichbaumsiedlung. Der Siegerentwurf sieht im vorderen Bereich der Filchnerstraße rund um einen gestalteten Quartiersplatz Wohnbebauung inklusive Betreutes Wohnen, einer Senioren-Tagespflege und eines Quartierstreffpunktes vor. Im Laufe der Planung konnte auch ein Ärztezentrum als Mieter gewonnen werden. Gebaut wird in zwei Bauabschnitten. In einem dritten Bauabschnitt wird der Bereich Filchnerstraße/Gneisenaustraße weiterentwickelt. Gefördert wird das Projekt durch das Landesfördermittelprogramm NRW.
Rund zwei Jahre Bauzeit
Die Bauzeit für den ersten Bauabschnitt wird rund zwei Jahre betragen. Zunächst entstehen neben dem Punkthochhaus an der Gneisenaustraße zwei fünfgeschossige Gebäude. In dem an der Filchnerstraße gelegenen Haus zieht im Erdgeschoss der SWB-Quartierspunkt ein, in der ersten Etage die Praxis des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Hausärzte Ruhr. In den oberen Etagen sind Wohnungen geplant.
In dem fünfgeschossigen Gebäude daneben findet im Rahmen des Teilprojektes „Betreutes Wohnen“ eine Tagespflege für Senioren Platz, die vom DRK betreut wird. Das daran anschließende viergeschossige Haus auf der Seite zur A40-Auffahrt bietet Wohnungen für Betreutes Wohnen, die aufgrund technischer Vorinstallationen bei Bedarf mit dem DRK-Notruf verbunden werden können. Zusammen mit weiteren zwei- bis viergeschossigen Wohngebäuden bildet es mit der kompakteren Bauweise das sogenannte Rückgrat zur zur A40 - die Wohn- und Schlafräume werden zum ruhigen Innenbereich liegen An der Filchnerstraße werden fünf Einzel-Mehrfamilienhäuser aus Holz gebaut. Die Wohnungsgrößen variieren, sie bieten sowohl dem Single als auch der Familie Wohnraum nach individuellem Bedarf.
Alle Häuser werden im Energieeffizienzstandard KfW 40 gebaut und durch Nahwärme der medl mit Energie versorgt. Die Photovoltaik auf den Dächern ermöglicht es, Mietern günstigen lokalen Grünstrom aus erneuerbaren Energien. Erstmals wird zudem Holz als Baustoff für Wohnhäuser eingesetzt.
Zwei Tiefgaragen und Fahrradabstellräume
Unter dem Gelände mit Zufahrt von der Filchnerstraße aus entstehen zwei Tiefgaragen mit je 40 Parkplätzen, weitere 17 Stellplätze werden oberirdisch eingerichtet. Von den Tiefgaragen aus sind unterirdische Fahrradabstellräume mit insgesamt 197 Abstellplätzen erreichbar, zuzüglich 65 Abstellmöglichkeiten vor den Häusern. Auf den öffentlichen Flächen zwischen den Häusern und den gegenüberliegenden Gebäuden sorgt ein großer, sich zwischen den Häusern durchziehender Grünbereich mit Fußwegen und ein Spielplatz für Aufenthaltsqualität und für Förderung des nachbarschaftlichen Miteinanders. Ein geplanter Quartiersplatz hinter dem Punkthochaus rundet das Angebot ab. Auch hinter den Gebäuden zur A40 werden Grünflächen mit unterschiedlicher Gestaltung angelegt, die öffentlich zugänglich sind. In die Vermarktung gehen die neuen Wohnungen frühestens Ende 2025.
Parallel zum ersten Bauabschnitt werden die Planungen für den zweiten Bauabschnitt vorangetrieben. Dafür werden die zwei noch verbliebenen, unsanierten Gebäuderiegel an der Filchnerstraße in den kommenden zwei Jahren abgerissen und nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes fünf weitere Gebäude gebaut, die sich nahtlos an die Neubauten anschließen.
Abriss an der Gneisenaustraße
Der dritte Bauabschnitt – hier waren nach dem Siegerentwurf des Architekturwettbewerbs im Bereich Gneisenaustraße Mieteigenheime geplant – wird nach den veränderten Rahmenbedingungen der vergangenen beiden Jahre noch einmal überarbeitet. Veränderungen aber gibt es auch hier schon: Ende Mai begann der Abriss der bereits leergezogenen Gebäude der Häuser Gneisenaustraße 30 bis 38. Im Vorfeld wurde auch hier rückgebaut, also die alten, teils schadstoffbelasteten oder recyclebaren Baumaterialien im Inneren der Häuser sachgerecht entfernt und getrennt entsorgt. Dort, wo Immobilien der SWB aus dem Baujahr 1951 standen, wird Platz geschaffen für modernes, zeitgemäßes und barrierefreies Wohnen.