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Eichbaum-Filme: Ein Blick hinter die Kulissen

9 Uhr morgens an einem Julitag. Die weiß-grüne Fassade des Punkthochhauses leuchtet in der Sonne. Vor der Tür steht Frank Bürgin, Autor und Regisseur der Eichbaum-Filme, mit seinem Kameramann Klaus Reinelt und bereitet die erste Szene vor. Mieter Wolfgang Kolkmann soll beim Betreten des Hauses gefilmt werden. Ein paar Aushänge an der Eingangstür werden noch schnell abgemacht, dann geht es los: Der 83-jährige geht ins Haus, an dem neuen XXL-Wald-Bild an der Wand im Foyer vorbei die Treppe hoch, der Kameramann folgt ihm auf dem Fuße, immer die richtige Perspektive im Blick.

Hier entstehen gerade einige Szenen für die fünfte Folge unserer Eichbaum-Filme. Sie dokumentieren die bauliche Erneuerung der Siedlung. Zwei- bis dreimal im Jahr erscheint eine neue Folge, so dass sich die Fortschritte an dem Großprojekt auf der Internetseite der SWB für alle Interessierten nachverfolgen lassen.

Zwischen fünf und neun Minuten lang sind die professionellen Filme, die Frank Bürgin von Zeitlupe TV mit seinem Team erstellt. Das scheint nicht all zu lang. Dennoch ist der Aufwand hoch: Geschätzt zwei Wochen Arbeitszeit werden benötigt, um eine Folge von der Planung über den Dreh, Schnitt und Erstellen von Ton und Grafiken zu produzieren. 

Zunächst heißt es zu klären, welche Themen die nächste Folge haben soll. Einmal im Monat tauscht sich der Autor mit seinem Auftraggeber, der SWB aus. Gibt es im Moment etwas Berichtenswertes? Das Punkthochhaus ist fertig saniert? Das soll gezeigt werden. Also werden Mieter gesucht, die einen Einblick in ihre Wohnungen gewähren und sich interviewen lassen. Die Häuser an der Filchnerstraße werden abgerissen? Da sollte doch der projektleitende Ingenieur zu Wort kommen, ebenso der Baustellenleiter, der mit dem Bagger den Abriss durchführt. Es folgen diverse Telefonate, bis alle Termine abgestimmt sind. 

Nicht immer passt alles auf einen Drehtag, meist muss Bürgin mehrfach mit seinem Kameramann nach Mülheim kommen. Nicht selten werden Termine wieder abgesagt oder verschoben. Interviews kann man planen, aber eine Baustelle ist unberechenbar. „Da fahren wir hin, und der Bagger läuft gerade nicht. Oder ein brütender Vogel wird im Gebälk eines Abrisshauses entdeckt, dann wird die Arbeit gestoppt, bis der Naturschutz grünes Licht gibt“, weiß Frank Bürgin. Nicht immer, wenn er zur Baustelle fährt, ist er sicher, die Bilder zu bekommen, die er haben möchte. 

Das Setting des Filmes entsteht schon vorher in seinem Kopf, darauf basieren die Drehplanung und die Anweisungen, die er seinem Kameramann gibt. „Mir ist lieber, dass das, was gefilmt wird, echt ist. Gestellt wird selten.“ Außerdem will das Team die Baustellenarbeit möglichst wenig stören. Auch die Antworten der Interviewpartner werden nicht vorgegeben, Mieter und Baubeteiligte plaudern frei heraus. Denn Authentizität ist sowohl dem Autor als auch der SWB wichtig.

Personell ist der Aufwand nicht mehr so hoch wie früher. In der Regel reicht ein Zwei-Mann-Team: Autor und Kameramann. Auch das Equipment für Ton und Bilder ist überschaubar, gedreht wird meist bei natürlichen Lichtverhältnissen. Nach mehreren Drehtagen sind rund eineinhalb Stunden Material „im Kasten“, aus denen dann der Film zu-sammengeschnitten wird. „Oft werden die Filme länger, als ich mir vorgenommen habe, aber es gibt einfach so viel zu erzählen“, lacht der Autor. „Es gibt aber eigentlich keine zu langen Filme, nur zu langweilige.“

Das sind die Eichbaumfilme sicher nicht. Ungewohnte Perspektiven, witzige Scribbles und eine launige Moderation sorgen dafür, dass der Zuschauer „dranbleibt“. Dass das gelingt, ist dann im Gelsenkirchener Studio von Zeitlupe TV der Job von Frank Bürgin und Klaus Reinelt, der nicht nur Kameramann, sondern auch erfahrener Cutter ist. „Ich schaue mir immer zuerst die Interviews an, denn das ist das Einzige, was ich nicht verändern kann“, erklärt Bürgin seine Vorgehensweise. „Bei den Bildern habe ich noch eine Wahl, da prüfe ich, ob sie das erzählen, was ich transportieren möchte.“ Anschließend legt er fest, wer was in welcher Reihenfolge sagen soll. „Das gibt mir Orientierung bei der Moderation. Ich weiß dann, in welche Richtung sie gehen muss, damit ich den Einstieg zum O-Ton bekomme.“ Am Anfang hat der Autor eine Art Skript, die Moderation passt er dann den Längen der Szenen an. Die Faustregel ist: Möglichst kurz und präzise.

Das Schneiden übernimmt mit Klaus Reinelt ein Spezialist. Er sucht aus den Sequenzen die besten Szenen aus und kombiniert sie. Dazu wird der Ton hinterlegt: Entweder atmosphärische Geräusche, die Sprecherstimme oder Musik. Die Rohfassung wird zunächst der SWB gezeigt, hier können noch kleinere Korrekturen vorgenommen werden. „Das läuft aber problemlos, meine journalistischen Vorstellungen passen durchaus mit denen der SWB überein.“

Zuletzt werden die Grafiken von einem Grafiker angefertigt. Dazu gehören als Markenzeichen des Filmes kleine Scribbles, vom fliegenden Luftschiff Theo bis zum Mann mit dem Hund, die über die passenden Szenen gelegt werden, aber auch eingeblendete Namen oder Orte. Gibt die SWB dann ihren Segen, geht der Film online.

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